Peter Holzer im Gespräch mit Roland Gumpert
Geschäftsführer des Sportwagenherstellers Gumpert Aiways Automobile aus Ingolstadt
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Tanken statt laden — Das bessere E-Auto fährt mit Methanol.
Das Leben in der heutigen Zeit ist ganz schön verzwickt. Auf der einen Seite lauert der Klimawandel mit all seinen prognostizierten Folgen. Auf der anderen Seite wünschen wir uns mobile Freiheit — und die ermöglicht uns vor allem das Auto. Doch das trägt mit seinem CO2-Ausstoß dazu bei, dass der Klimawandel verschärft wird.
Als grüne Lösung wird aktuell das E-Auto angeboten. Doch wer damit in den Urlaub fahren will, plant nicht, am Urlaubsziel anzukommen, sondern wie er von E-Ladesäule zu E-Ladesäule kommt. Roland Gumpert ist überzeugt, dass die Zeit dieser Art des E-Autos erst noch kommen wird. Bis die Technik soweit ist, brauchen wir andere Lösungen.
Doch Gumpert fordert nicht nur. Er liefert auch. Und so hat er mit der Methanol-Brennstoffzelle eine technische Alternative geschaffen, die zu schön klingt um wahr zu sein:
Jede Tankstelle kann mit einmaligen Kosten von rund 1.500 Euro pro Zapfsäule auf Methanol umrüsten.
Das Tanken geht genauso schnell wie beim gewohnten Benzin- oder Diesel-Auto.
Das Methanol kann — beispielsweise durch Windkraft — ökologisch hergestellt werden. Das Fahren mit der Brennstoffzelle ist dann CO2-neutral.
Die Reichweite des Methanol-Autos sind vergleichbar weit mit Benzinern / Dieseln.
Gumpert hat sowohl einen Smart umgerüstet. Als auch einen Super-Sportwagen gebaut. Aktuell ist er mit seinem 25-köpfigen Team dabei, Transporter und LKWs mit der klimafreundlichen Technologie auszustatten.
Mit 77 Jahren ist Gumpert alles andere als im Ruhestand. Voller Elan und Motivation kämpft er dafür, dass sich das Gute endlich durchsetzt. Leider funktioniert das in unserer Welt nicht von alleine. Sondern braucht Beharrlichkeit, Mut und Motivation. All das verkörpert Roland Gumpert und ist hoffentlich Vorbild für all die Menschen, die ebenfalls durch gute Ideen und tolle Innovationen unsere Zukunft positiv beeinflussen wollen.
Freut Euch auf ein Mut-machendes Gespräch mit Roland Gumpert.
Warum die Zukunft des Autos das E-Auto ist — und das Hybrid-Auto eine Mogelpackung.
Wie das E-Auto mit Methanol-Brennstoffzelle die gleiche mobile Freiheit ermöglicht, wie wir es von Verbrenner-Autos gewohnt sind.
Warum es einen 300 km/h schnellen Supersportwagen braucht, um einer grünen Technologie zum Durchbruch zu verhelfen.
Roland Gumpert
gilt als innovativer und vorausschauender Visionär in der Automobilbranche. 1944 in Bad Ziegenhals im heutigen Polen geboren. 1969, im Anschluss an sein Studium zum Maschinenbauingenieur in Graz, startet er seine Karriere beim Ingolstädter Automobilhersteller Audi.
Karriere und Erfolge bei Audi
Gumpert hat zahlreiche Stationen durchlaufen: Angefangen als Versuchsingenieur und nach mehreren Stationen als leitender Angestellter in der Fahrzeugentwicklung wird Roland Gumpert zum Leiter „Audi Sport und Sonderentwicklung“ bei der Audi AG.
In seiner Laufbahn ist er unter anderem zuständig für den Audi 50, den es heute noch als VW Polo gibt, wird Abteilungsleiter für Bremsen und Achsen, baut das einzige Motorrad von Audi die Z 02, und entwickelt als Projektleiter den allradgetriebenen Geländewagen VW Iltis. Bei dieser Entwicklung hat er die Idee, die allradgetriebenen Achsen auch in einen PKW einzubauen und kreiert somit den Quattro Antrieb von Audi.
Als Versuchsingenieur überredet er Ferdinand Piech an der Rallye Paris Dakar teilnehmen zu dürfen und belegt mit seinen vier ins Rennen gegangenen Iltis Fahrzeugen die Plätze 1, 2, 4 und 9 im Gesamtklassement, wobei das Fahrzeug mit der Platznummer 9 von ihm selbst als mit 300Kg beladenes Servicefahrzeug pilotiert wurde. Nach diesem Erfolg ernennt ihn Ferdinand Piech zum Leiter Audi Sport und Sonderentwicklung. Später ergänzt er die Fahrzeugpalette von Audi noch mit dem legendären Sport Quattro.
Unter seiner Leitung gewinnt Audi 25 Rallye Titel und vier Rallye Weltmeisterschaften. Später ist er einer der führenden Köpfe für die Asien Expansion von Audi in China. In Changchun baut er unter anderem die ersten 40 Audi-Händler auf und ist als Vertriebs- und Marketingvorstand des "VW-Audi Joint Venture China" das Gesicht der Marke in Asien.
GUMPERT Apollo ein Meilenstein der Supersportwagengeschichte
Nach mehr als drei Jahrzehnten verlässt Roland Gumpert 2004 die Audi AG, macht sich mit der Gumpert Sportwagenmanufaktur selbstständig und erfüllt sich den Traum einen eigenen Supersportwagen zu bauen – den Apollo.
Der Apollo gilt nach seiner Fertigstellung 2005 als schnellster Sportwagen mit Straßenzulassung seiner Zeit auf der Rennstrecke und bricht mehrere Streckenrekorde. Er ist auf der Rennstrecke schneller als der Bugatti Veyron, Pagani Zonda oder der Ascari A10. Der Apollo, den Gumpert nach dem griechischen Kriegsgott benennt, war ausgestattet mit einem 4.2 Liter V8 Motor mit bis zu 850 PS, versehen mit 2 Turboladern und einem sequentiellem 6-Gang Getriebe.
In den folgenden Jahren entwickelte er verschieden Studien und Concept Cars wie beispielsweise den GUMPERT Tornante, den GUMPERT Explosion oder die Weiterentwicklung des legendären Apollo den Apollo Arrow.
Die Elektroära beginnt
Ab 2016 begann Roland Gumpert sich mit der Entwicklung von Elektrofahrzeugen der neuen Generation zu widmen. Hauptaugenmerk war hierbei die Alltagstauglichkeit von Elektrofahrzeugen und alternativer Energielieferanten direkt im Fahrzeug: „Denn die begrenzte Reichweite und die neu zu erstellende Infrastruktur für die schnell benötigten Energiemengen sind das größte Hindernis für die großflächige Einführung der Elektrofahrzeuge,“ so Roland Gumpert. Im Jahr 2017 wurde die GUMPERT AIWAYS Automobile GmbH in Ingolstadt als Joint Venture mit dem chinesischen Automobilhersteller AIWAYS gegründet an dessen Spitze sein langjähriger Freund FuQiang steht.
2018 wurde die Roland Gumpert Nathalie, das renntaugliche Supersportcoupe mit Methanol Brennstoffzelle auf der Peking Motor Show und der Geneva International Motor Show offiziell vorgestellt.
2020 startet die Serienproduktion des Fahrzeuges. Es wird als „First Edition“ auf der GIMS2020 vorgestellt und ist ab QIII 2020 für die Kunden verfügbar. Mit diesem Konzept der „Nathalie“ und den folgenden Fahrzeugen mit dieser Technologie wird Roland Gumpert, der als innovativer und vorausschauender Visionär in der Automobilbranche gilt, einmal mehr ein neues Kapitel Automobilgeschichte schreiben.